• Chirurgie am Stadtgarten
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Schleimbeutelentzündung

Was versteht man unter einer Schleimbeutelentzündung?

Die Schleimbeutelentzündung (Bursitis) bezeichnet die Entzündung eines Schleimbeutels (Bursa synovialis). Darunter versteht man einen Gewebsbeutel, der mit Gelenksflüssigkeit/Gelenksschmiere (Synovialflüssigkeit) gefüllt ist, und den man sich als Polster vorstellen kann. Dieses Polster unterstützt das Gleiten von Sehnen entlang des Knochens und federt den Druck auf Gelenke ab. Die Entzündung tritt häufig im Kniegelenk, aber zum Beispiel auch am Ellbogen oder in der Schulter auf.

Schleimbeutelentzündung am Knie

Ein Schleimbeutel kann sich aufgrund einer Verletzung, Infektion oder sonstigen Reizungen entzünden. Aber auch abgelagerte Harnsäurekristalle, wie z.B. bei der Gicht, können eine Schleimbeutelentzündung auslösen. Bei einer Reizung des Schleimbeutels, füllt er sich vermehrt mit Flüssigkeit. Daher kommt es zur Schwellung und kann auf umliegende Strukturen drücken. Bzgl. der Schleimbeutelentzündung am Kniegelenk sind häufig Berufsgruppen mit knienden Tätigkeiten (z.B. Fliesenleger) betroffen.

Lokalisationen von Schleimbeuteln am Knie

Anfangs ist die Schleimbeutelentzündung schwer wahrzunehmen. Typisch sind leichte Schmerzen bei Bewegung, sowie ein Reibegefühl im Bereich des entzündeten Schleimbeutels. Bei andauernder Belastung, können sich die Beschwerden verstärken. Dies zeigt sich durch eine Schwellung und Überwärmung, d.h. die Region wird dick, warm und rot. Es kommt zu einem Spannungsgefühl und einer eingeschränkten Beweglichkeit des betroffenen Gelenkes.

Wie immer ist zunächst eine ausführliche Anamnese für die Diagnose wichtig. Hierzu zählt Verlauf der jetzigen Erkrankung, Vorerkrankungen und womöglich weit zurückliegende Verletzungen. Im Anschluss wird das betroffene Gelenk untersucht: es wird betrachtet, betastet und ggf. eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Selten wird eine MRT Untersuchung zur Darstellung einer Schleimbeutelentzündung und zum Ausschluss anderer Erkrankungen eingesetzt.

Meist kann eine Schleimbeutelentzündung konservativ d.h. ohne Operation behandelt werden. Das Gelenk wird z.B. mit Hilfe einer Schiene ruhiggestellt, geschont und gekühlt. Unterstützend kommen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz.
Bei fortbestehen der Beschwerden trotz der oben beschriebenen Maßnahmen und nach Ausschluss einer Infektion, kann Kortison in den entzündeten Schleimbeutel gespritzt werden. Der Wirkstoff wird dabei direkt in das Innere des Beutels gespritzt und hemmt die Entzündung noch stärker.
Wenn die Ergüsse besonders ausgeprägt sind und mit einer großen Schwellung einhergehen, kann der Schleimbeutel zur Druckentlastung auch punktiert werden.

Punktion einer Schleimbeutelentzündung am Knie

Wenn die konservative Therapie nicht zur Linderung führt oder wenn es zu wiederholten Entzündungen des Schleimbeutels kommt, spricht man von einer chronischen Schleimbeutelentzündung (chronische Bursitis). In diesem Fall kann man den Schleimbeutel, im Rahmen eines kleinen Eingriffes (Bursektomie), entfernen.
Bei einer Infektion z.B. eine durch Bakterien verursachten Schleimbeutelentzündung, kann es ebenfalls notwendig sein, den Schleimbeutel operativ zu entfernen: Damit sich die Bakterien nicht in der Blutbahn ausbreiten, kommen hier zusätzlich Antibiotika zum Einsatz.
 

Bei einer Schleimbeutelentfernung (Bursektomie) wird nach in der Regel örtlicher Betäubung über einen kleinen Hautschnitt der Beutel herauspräpariert. Die Wunde wird je nach Größe der Wundhöhle mit oder ohne Drainage verschlossen. Meist ist in 1-2 Wochen alles abgeheilt.

Obwohl der betroffene Bereich ohne den Schleimbeutel weniger Schutz hat, ist er genauso beweglich wie vorher. Nach einer Schleimbeutelentfernung kann man mit ein bis zwei Wochen Krankenstand rechnen.